Im Rahmen unserer Kampagne auf www.gefangen.eu haben wir Betroffene zu Wort kommen lassen und auf die Situation auf Kos und Leros, wo Schutzsuchende von Europa gefangen gehalten werden, aufmerksamen gemacht.
Zuvor haben wir darüber berichtet, dass Menschen monate- und jahrelang in Haft sitzen (hier, hier, hier und hier), nicht vor und nicht zurückkönnen, nicht wissen, warum.
Heute stellen wir unsere Arbeit in einem Video vor.
Wir als Menschenrechtsanwält:innen sind Teil eines Systems, das wir „Rechtsstaat“ nennen. Das Handeln der Verwaltung muss überprüfbar sein – denn sie muss sich an Recht und Gesetz halten. Wir stehen dafür ein, dass dies passiert.
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass das Ziel der Inhaftierungspraxis in Griechenland nichts mit Recht und Gesetz zu tun hat; dass es allein politisch motiviert ist. Zwar ist es nicht das alleinige Anliegen, Gesetze zu verletzen – sie sind den Behörden einfach egal. Rote Linien sind nicht in Sicht – sie sind kilometerweit entfernt, schon längst überschritten.
Wir, die auf diese roten Linien pochen, werden als Bedrohung wahrgenommen. Als Schlepper:innen diffamiert, geraten in den Fokus von Strafverfolgungsbehörden. Und sind täglich mit den Schicksalen von Menschen konfrontiert, die nicht wissen, warum sie hinter Stacheldraht sitzen, nicht wissen, was sie verbrochen haben sollen, die jede Hoffnung verloren haben.
Auch für uns ist dies belastend. Doch gleichzeitig gehört dies zu unserer Motivation: gegen Windmühlen zu kämpfen, um für andere einzustehen.
Falls Sie mehr über die Inhaftierungspraxis wissen wollen, können Sie sich auf www.gefangen.eu informieren.