Derzeit konzentrieren wir uns auf die Bekämpfung der illegalen Praxis systematischer Inhaftierungen von Asylsuchenden auf der Insel Kos.
Auf Kos befindet sich die derzeit einzige Abschiebehafteinrichtung auf den östlichen Ägäischen Inseln. Seit Januar 2020 werden Asylsuchende bei ihrer Ankunft inhaftiert und für die Dauer ihres Asylverfahrens in Gewahrsam genommen, wobei es nur sehr wenige Ausnahmen von dieser Praxis gibt. Unter den Inhaftierten sind auch alleinstehende Frauen, Überlebende von Folter und geschlechtsspezifischer Gewalt, Familien und Menschen mit schweren Erkrankungen.
Nach der Eröffnung unseres Büros auf Kos im Januar 2021 haben wir damit begonnen, die rechtswidrigen Inhaftierungspraktiken zu einem zentralen Bestandteil unserer Arbeit auf der Insel zu machen. Wir reichen Einsprüche gegen Inhaftierungen beim Verwaltungsgericht in Rhodos, Interventionen direkt bei der Polizei und Beschwerden beim griechischen Ombudsmann ein. Schließlich gehen wir auch im Wege strategischer Prozessführung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vor.