Im Jahr 2016 eröffneten wir unser erstes Büro auf der Insel Chios, um dem wachsenden Bedarf an Rechtsdienstleistungen für Schutzsuchende im überfüllten "EU-Hotspot" Vial zu begegnen. Seitdem wenden wir uns gegen die rechtswidrigen Lebensbedingungen und Verwaltungspraktiken in den "EU-Hotspots". Im Januar 2021 schließlich haben wir unsere Arbeit in dem "EU-Hotspot" Pyli auf der Insel Kos ausgeweitet.
Wir setzen uns dafür ein, dass Schutzsuchende, die in den "EU-Hotspots" festsitzen, Zugang zu den Rechten haben, die das EU-Recht und das griechische Recht ihnen garantieren, darunter Unterkunft, medizinische Grundversorgung und ein MIndestmaß an Sozialleistungen. Wir setzen uns auch dafür ein, dass unsere Mandant:innen von den Inseln auf das griechische Festland verlegt werden, indem wir dies bei den griechischen Behörden beantragen oder, wenn notwendig, Beschwerden beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einreichen.
Seit der Unterzeichnung der EU-Türkei-Erklärung im März 2016 wurden die Anträge von Tausenden von Schutzsuchenden auf den Inseln abgelehnt, in der Regel mit der Begründung, dass die Abschiebung in die Türkei zulässig sei. Wir vertreten Schutzsuchende in jeder Phase des Asyl- und Abschiebeverfahrens. Dabei fechten wir insbesondere rechtswidrige Entscheidungen an, die auf dieser falschen Anwendung des Konzepts des sicheren Drittstaates mit Blick auf die Türkei beruhen.
Wir berichten auch über die unmenschlichen Lebensbedingungen in den "EU-Hotspots" sowie über die illegale Praxis, Schutzsuchende abzuweisen, ohne ihnen Zugang zu einem fairen Asylverfahren zu gewähren.